Aktuelle Texte - Hartmut Krech

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Aufsätze und Kurzbeiträge zu aktuellen Themen

Hartmut Krech: Sprachdebatte: "Indigener Sommer" ist kein Ersatz für den "Indianersommer". Telepolis, 01. Februar 2025


Antikoloniale Sprachkritik wird gerne ins Lächerliche gezogen. Doch ihr Ansatz ist richtig und wichtig. Die Verwendung einer gendergerechten Sprache steht zurzeit im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Überwindung herablassender Begriffe aus der kolonialistischen Vergangenheit findet weniger Beachtung. Viele halten die notwendigen Sprachänderungen für lächerliche Wortklauberei. So wird behauptet, man dürfe das Wort "Indianer" nicht mehr sagen.

Solche Übertreibungen sollen eine Überprüfung überholter Konzepte insgesamt diskreditieren und damit Respekt und Anerkennung für die betroffenen Menschen vereiteln. Selbst scheinbar neutrale oder positive Bezeichnungen können diskriminierend sein, wie die Idealisierung des Begriffs "Indianer" im Deutschen zeigt.

Hartmut Krech: Rassismus im Grundgesetz? Die Rassenidee ist nicht auszurotten. Telepolis, 25.05.2024

Vor einem Vierteljahrhundert verpflichteten sich die europäischen Staaten, den Begriff der "Rasse" aus ihren Gesetzestexten zu entfernen. In Deutschland wird seit 2008 gefordert, den Begriff aus dem Grundgesetz zu streichen.
Die Große Koalition aus SPD und CDU/CSU hatte es im Sommer 2021 versäumt, die bereits beschlossene Änderung als Gesetz einzubringen. Rechtzeitig zum Jubiläum des Grundgesetzes begräbt nun die Regierungskoalition das überfällige Vorhaben erneut.

Mit zunehmender Globalisierung hat sich der letzte Rest an Realitätsbezug des inhaltsleeren Worts verflüchtigt. Es gefährdet den sozialen Frieden, weil es die universelle Geltung der Menschenrechte und den Grundsatz der Gleichbehandlung verneint.
In einem Beitrag zum Online-Journal Telepolis des Heise-Verlags zeichne ich die Bemühungen um die Bekämpfung rassistischer Formulierungen in Gesetzestexten nach und gebe Hinweise auf die Geschichte und die Verwendung des Begriffs der "Menschenrassen".  

Hartmut Krech: Die »Karl-May-Frage«: Rassismus oder kulturelle Aneignung?Telepolis, 28. Januar 2023

Die Auszeichnung eines Jugendfilms, der Motive aus den Karl-May-Romanen mit scheinbar authentischen Versatzstücken indianischer Kulturen vermischt, führte zu einer zweifelhaften Parteinahme prominenter Politiker für den meistübersetzten deutschen Schriftsteller Karl May.
In einem Kurzbeitrag für das Online-Journal Telepolis aus dem Heise-Verlag frage ich nach den Gründen für die andauernde Popularität des sächsischen Reiseschriftstellers.

Tatsächlich bedeuten Mays
Schriften keine »Aneignung« indigener Kulturen, wie von Verteidigern Karl Mays behauptet wird, sondern sie sind Erzeugnisse seiner Fantasie und Belesenheit. Wer Karl May angreift, greift keine indianischen Kulturen an. Statt dessen gibt es deutliche Zeichen, dass May in seinem Spätwerk nicht nur das Überlegenheitsgefühl deutscher Auswanderer in den Kolonien förderte, sondern auch eine bestimmte Tendenz des deutschen Nationalcharakters traf, die bis heute fortdauert. Die vermeintliche Idealisierung des »Indianers« durch Karl May verhindert im Gegenteil einen offenen kulturellen Austausch und eine Wertschätzung indigener Kulturen.

 
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü